Tobias Suter (1986) arbeitete während vier Jahren als Air Traffic Management System Experte bei der Flugüberwachung skyguide und leitete Projekte zuhanden operationellen Änderungen an der internen Surveillance Software. Zuvor hat er ein Praktikum in Trondheim, Norwegen, als Hydrodynamiker absolviert. Anfang 2016 wechselte er zum Kanton Schwyz als Projektleiter GIS (Geoinformationssystem).
„Die Fächer Handarbeit und Werken haben mir in der Schule selten gut gefallen. Zu viel musste nach Schema X umgesetzt werden. Kreativität wurde nur am Rande gefördert. Klar, die Industrie wollte auch ein Schulangebot, das ihrem Bedürfnis, gute und brauchbare Handwerker einzustellen, entsprach. Unsere Gesellschaft und Arbeitswelt hat sich aber gewandelt. Maschinen können nach Schema X besser und günstiger arbeiten. Was macht also den Menschen aus? Es ist nicht das Arbeiten nach genauen Vorgaben und Prozessen, sondern es ist seine Kreativität. Dem wird viel zu selten Rechnung getragen und dies muss unbedingt auch ausserschulisch intensiver gefördert werden. Es braucht Überwindung sich als Laie zu outen und in einer Werkstatt eigene Projekte zu verfolgen. Man beauftragt Spezialisten mit handwerklichen Tätigkeiten. Das ist einfacher. Ich möchte ein Angebot kreieren, das Menschen dazu bewegt, sich wieder aktiv mit einem eigenen Projekt zu befassen. Sei dies, ein Fahrrad selber zu reparieren oder gar die Entwicklung eines Prototyps für die Lösung eines dringenden Problems. Auch ich finde mich immer wieder in Situationen, bei denen ich bei Null anfangen muss. Dennoch findet sich immer eine Lösung für ein bestimmtes Problem, wenn man die richtigen Ressourcen nutzt. Mein Motto lautet deshalb: Sei kein Konsument, sei ein Gestalter deiner Umwelt!“
Simone Lenzlinger (1986) ist Fachlehrerin für Technisches und Textiles Gestalten sowie Bildnerisches Gestalten auf der Sekundarstufe 1. Sie ist ausgebildete Primarlehrerin und schloss 2015 das Studium "Art Education - Vermittlung von Kunst und Design" an der Zürcher Hochschule der Künste ab.
„Meine persönliche Motivation für diese Initiative ist aus der Beschäftigung mit der Zukunft des Schulfaches Technisches Gestalten entstanden. Was soll in den Schulen zukünftig vermittelt werden? Welche Kompetenzen braucht die Gesellschaft von morgen, um das Leben erfolgreich zu bewältigen? Die Antworten auf diese Fragen zeigten mir nicht nur wie wichtig handwerkliche und forschende Tätigkeiten sind, sondern auch, wie dringend diese gefördert werden müssen. Dass gerade die gestalterischen Fächer unter den Sparmassnahmen im Bildungssystem leiden, ist nur einer von vielen Gründen, weshalb ich diese Initiative ergreife.
In der heutigen Zeit der Digitalisierung, in der jegliches Wissen jederzeit verfügbar ist, hat für mich Gestalten eine neue Dimension erhalten. In meiner Ausbildung zur Vermittlerin von Kunst und Design durfte ich erleben, was „gestalten“, beziehungsweise „lernen“ heutzutage bedeutet. Verfügbares Wissen sinnvoll anwenden, sich auf neue digitale Technologien einlassen, mit Menschen kollaborieren, sind Fähigkeiten, welche immer wichtiger werden. Deshalb möchte ich die Menschen vermehrt zum „Machen“ motivieren. Die Ermöglichung einer sinnstiftenden und sinnlichen Tätigkeit ist dabei ebenso wichtig, wie die einer notwendigen Auseinandersetzung mit den Problemen der heutigen Gesellschaft. Denn Gestalten heisst für mich auch, sich mit dem eigenen Handeln auseinanderzusetzen, gesellschaftlich bedeutsame Themen zu reflektieren und Altes neu zu denken. Mit dieser Initiative möchte ich einen Beitrag zur Kulturförderung und damit zur Entwicklung einer zukunftsgerichteten Gesellschaft leisten.“